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1. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 130

1904 - Gotha : Perthes
130 lichen Zusammenkunft mit Napoleon zu Villafranca (sdstl. vom Garda-see) in die Abtretung der Lombardei. Der Friede von Villafranca erregte jedoch die Entrstung der italienischen Nation, der Napoleon nicht entgegenzutreten wagte. Nicht nur schlssen sich die Völker Mittelitaliens offen an Sardinien cm, sondern auch in Sizilien und Neapel, wohin Garibaldi sich mit einer Schar Freiwilliger (1860) wandte, brach die bourbouische Regierung zusammen. Die ganze Halbinsel bis aus Venetien und den von Napoleon beschtzten Kirchenstaat (d. h. Rom und die Kstenstriche nrdlich und sdlich davon) einigte sich unter der Herrschaft Sar-diniens. Im Februar 1861 trat das erste italienische Parlament in Turin zusammen und genehmigte die Errichtung des erblichen Knigreichs Italien. Napoleon ging aus dem italienischen Kriege in seinem Ansehen geschwcht hervor. Zwar hatte er nicht blo Savoyen, sondern auch Nizza erworben; aber das offen verkndete Programm hatte er nicht durchgefhrt, und der fran-zsischen Fhrung der romanischen Staaten stellte sich der italienische Einheits-staat entgegen. Noch weniger glckte Napoleon der Zug, den er nach Mejiko unternahm. Den ueren Anla zu dem mexikanischen Krieg bot die Aufhebung ver tragsmiger Zahlungen an europische Glubiger, die der Prsident der Re-publik Mejiko, Juarez [chareds], veranlagte. Der letzte Zweck aber, den Napoleon mit dem Heereszuge verfolgte, war die Krftigung des romanischen Stammes in Amerika durch Begrndung einer Monarchie und die Errichtung einer franzsischen Schutzherrschaft. Das Gelingen des Unternehmens war frei-lieh nur mglich, wenn der ausgebrochene Brgerkrieg der Vereinigten Staaten (der sdlichen Sklavenstaaten gegen den Norden) (18611865) andauerte. Die Franzosen drangen siegreich in Mejiko vor, und eine Notabelnver-sammluug, die berufen ward, beschlo die Umwandlung der Republik in eine ^ Erbmonarchie. Erzherzog Maximilian von sterreich, Bruder des Kaisers, nahm die angebotene Kaiserkrone an und hielt (Juni) 1864 seinen Einzug in die Hauptstadt Mejiko. Zur vollen Unterwerfung des Landes reichten jedoch die militrischen Krfte nicht aus. Der Krieg, der sich von Jahr zu Jahr ohne greifbaren Nutzen hinzog, fing an in Frankreich als ein kostspieliges Abenteuer zu gelten. Vollends als die Union (die Nordstaaten) durch General Grant [grnt] 1865 das volle bergewicht der den Sden erhielt und in die mejikanischen Hndel einzugreifen drohte, wurde der Abzug des frauz-fischen Heeres zur Notwendigkeit und auch Anfang 1867 vollzogen. Der zurckbleibende Kaiser Maximilian wurde von den Republikanern gefangen genommen und erschossen.

2. Deutsche Schulgeographie - S. 192

1908 - Gotha : Perthes
192 bergen, Franz-Josef-Land und die Neusibirischen Inseln (vgl. D. Sch.-A. 45) unbewohnt, werden aber zeitweise von Fischern zur Jagd auf Walfische (die Tran und Fischbein liefern) und Robben (Walrosse, Seehunde, Seekälber) aufgesucht. Nur die schwimmende und fliegende Tierwelt ist in der polaren Zone reichlich vertreten, die Landtiere vor allem durch den Eisbär, den eigentlichen Beherrscher des Nordens. § 232. Das britische Gebiet von (kanada) umfaßt den ganzen Erdteil nördlich von den kanadischen Seen und dem 49. Pa- rallel (Breite von Karlsruhe) mit Ausnahme von Alaska. Seiner Größe (8-1- Mill. qkm), seiner geringen Bevölkerung (0 Mill.) und seinem rauhen Klima zufolge kann es als das amerikanische Sibirien bezeichnet werden. Wie dieses ist es zunächst durch seine Pelztiere bekannt geworden, in neuester Zeit zur Ausbeute der Edelmetalle des westlichen Hoch- gebirges sortgeschritten und wird einst ein wichtiges Getreideland werden; ja in dieser Beziehung ist es Sibirien schon weit vorausgeeilt. Das Tiefland senkt sich von allen Seiten nach der Hudsonbai, die von einer Girlande großer Snßwafsersem umgeben ist. Die nordwestlichen gehören zum Mackenzie1), in der Mitte liegt der Winnipegsee, den So. nimmt die kanadisch e Gruppe ein, deren Abfluß der St. L o renz- ström ist. Sie besteht aus dem Oberen, Michigan (mischigän)-, Huron (hüron)-, Erie (m)- und Ontario (onterio)-See; zwischen den beiden letzteren besteht ein starker Höhenunterschied, den der Ver- bindungsfluß Niagara (neiagre)2) in dem berühmten Wasserfalle (49 m h.) überwindet. Ungeheure Nadelholzwälder bedecken Kanada (wie Sibirien), dann folgt am Nordsaume des Festlandes die polare, von Eskimos be- wohnte Tundrenzone, die sich in Labrador unter dem erkältenden Einflüsse des Eismeeres, wozu auch die Hudsonbai gehört, und der polaren Meeres- strömungen bis in die Breite von London erstreckt. (Vgl. D. Sch,-A. 50.) 5 Millionen Menschen drängen sich in den östlichen Küstenpro- vinzen Neuschottland mit dem nie zufrierenden Kriegshafen Halifax (Halifax), Neu-Braunschweig und im eigentlichen Kanada am St. Lorenzstrome zusammen. Diese ausgezeichnete Wasserstraße mit ihrer breiten Trichtermündung dient besonders der Ausfuhr von Holz, das noch immer der wichtigste Handelsartikel ist. Quebec (kwibek) ist der atlantische Sommerhafen, wie Halifax der Winterhafen. Die größte Stadt ist Montreal (montriöl)^), bis wohin noch die Seeschiffe gehen. Das untere Kanada war früher französisch, und noch jetzt herrschen hier die französische Sprache und die katholische Religion, dagegen im oberen *) Benannt nach dem Entdecker. a) In der einheimischen Sprache — Donner der Gewässer. 3) Französisch, --- Königsberg.

3. Deutsche Schulgeographie - S. 193

1908 - Gotha : Perthes
193 Kanada, wo Toronto (torönto) am Ontariosee die größte Stadt ist, die englische Sprache und der Protestantismus. (Vgl. D. Sch.-A. 49.) An der Grenze beider Teile liegt die Hauptstadt Ottawa. Die übrigen Provinzen sind fast menschenleer, werden sich aber schnell entwickeln, weil sie von einer Pacificbahn^) durchzogen werden. An ihrem Endpunkte Vancouver (wänküwr), gegenüber der gleichnamigen Insel2), schließt die Dampferlinie nach Japan an. Die Ebenen dienen dem Ackerbaue, die westliche Hochland- Provinz Britisch-Columbia und die unwirtliche Gegend von Klondike (klondeik) nahe dem Polarkreise und der Alaskagrenze liefern Gold. Britisch ist auch die Insel Neusundland, die den St. Lorenzgolf abschließt. Auf der großen Sandbank an der So.-Küfte versammeln sich jedes Jahr über 100000 nordamerikanische, englische und französische Fischer znm Kabeljaufang. Weitab im Ozean liegen die englischen Orangeneilande, die nach dem Entdecker Bermuda benannt sind. Alaska, das Nordwesthorn Amerikas, ist im Besitze der Vereinigten Staaten und, wie alle polaren Länder, wichtig wegen des Fischfanges an den Küsten sowohl wie in den Flüssen und in neuester Zeit auch wegen der Goldfunde. § 233. In den Vereznzgten Staaten von Amerika (oder der Union) liegen die drei Hauptteile in meridionalen Streifen nebeu- einander: 1. Die atlantische Küstenebene senkt sich von den Alle- ghanies allmählich nach O. und verbreitert sich stetig nach S., wohin sie die flache Halbinsel Florida (flörida) aussendet. Die Küste verläuft in einem Doppelbogen; der nördliche ist günstiger, denn hier münden die Alleghaniesstüffe in tief eindringende Buchten. 2. Der mittlere, größte Teil ist die Mulde des Mississippi (mifsissipi)2), mit dem sich der noch größere Missouri (mißüri) vom Felsengebirge und der Ohio (ohe!o) von den Alleghanies verbinden. Die östliche Hälfte samt dem atlantischen Gebiete war 1607, als bfe Engländer hier die erste Kolonie anlegten, ein großes Urwaldgebiet (Laub- und Nadelwald) und ist jetzt vorwiegend Kulturland; die west- liche Hälfte ist als meerfernes Land trocken und waldlos, aber eine ausgezeichnete, einst von zahllosen Büffeln belebte Grassteppe oder Prairie (präri). (Vgl. D. Sch.-A. 50 u. 48.) 3. Den Westteil bildet der Hochgebirgsgürtel. Die Kordillere spaltet sich hier in die Küstenkette und die viel höhere (bis 4400m) Ost- J) Pacificbahnen (päßifik) nennt man in Amerika die Bahnen, die quer durch den Kontinent vom Atlantischen bis zum Stillen (Pacifischen) Ozean führen. 2) Benannt nach dem Entdecker (18. Jahrhundert). 3) In der Sprache der Indianer missi — Fluß, sippi ----- groß. Supan, Deutsche Schulgeographie, ig

4. Deutsche Schulgeographie - S. 195

1908 - Gotha : Perthes
195 § 235. Auf den Nordstaaten mit fast nur weißer Bevölkerung beruht die Macht der Union. Die Neu-England-Staaten, New York (njujork) i) und Pennsylvanien (pennsilwanien)?) sind das Hauptgebiet der amerikanischen Industrie, die sich auf die gewaltigen Steinkohlenselder und Eisenlager der Alleghanies (besonders in der Umgebung von Pitts- burgh) stützt und den heimischen Bedarf schon zum großen Teil deckt. Die wichtigsten Handelsstädte liegen im Hintergrunde der atlantischen Buchten. Boston (bostn) ist der Haupthafen von Massachusetts (mäßätschüsets), dem gew erbfleißigsten Staate. Newiorkan der Trichter- Mündung des Hudson (hödsn), der durch einen Kanal mit dem St. Lorenz- ströme verbunden ist, ist nicht bloß der wichtigste Handelsplatz der Neuen Welt, sondern nach London der Erde überhaupt. Mehrere Großstädte, besonders Brooklyn (brüklin), jetzt mit New Jork vereinigt, umgeben die herrliche Hudsonbucht, an der ebensoviel Menschen wohnen, wie in allen Westländern zusammengenommen. Am nächsten Flusse liegt Phila- delphia^), der Seehafen des kohlen-, eisen- und petroleumreichen Penn- sylvanien; an der südlichsten Bucht Baltimore (baltimor), der Haupt- aussuhrhasen für Tabak, deffen Kultur sich über den größten Teil der Union verbreitet, besonders aber im benachbarten Staate Virginien^) blüht. Washington (uöschingtn)^) ist die Hauptstadt der Vereinigten Staaten, die Residenz des Präsidenten (im Weißen Hause) und der Sitz des Kongresses (der auf dem Kapitol tagt). Die inneren Nordstaaten treiben großartige Landwirtschaft, be- sonders Weizen- und Maisbau, sowie Schweinezucht. Müllerei und die Konservierung von Fleisch sind die wichtigsten Gewerbszweige. Die größte Stadt ist Chicago (schikago) am Michigansee, die, ob- wohl mitten im Kontinent gelegen, doch durch einen die Niagarasälle umgehenden Kanal in direktem Seeverkehre mit Europa steht und durch den Kanal zum Illinois (illineuß, Nebenfluß des Mississippi) auch mit dem Mexikanischen Golfe verbunden ist. Die zweite Großstadt des Michigansees ist Milwaukee (miluüki), mit starker deutscher Bevölke- rung. Um den Eriesee liegen drei Großstädte: Detroit (ditreüt), Cleveland (klewländ) und Buffalo (böfälo)^). Der Mittelpunkt des Ohiobeckens ist Cincinnati (ßinßinati), der des Mississippibeckens i) Nach dem Herzog von York (später König Jakob Ii.) benannt. ») Nach Penn, dem Gründer der Kolonie (Penn« Waldland). Der Grundsatz religiöser Duldung, der hier maßgebend wurde, gab Veranlassung zur Benennung der Hauptstadt (Philadelphia, griechisch, --- Bruderliebe). 3) Nach der unvermählt gebliebenen Königin Elisabeth genannt (vireo — Jungfrau). *) Washington war der Befreier der Union und ihr erster Präsident. °) --- Büffel. 13*

5. Deutsche Schulgeographie - S. 222

1908 - Gotha : Perthes
222 mit dem Endpunkte in den Philippinen, und b) in die australische, die das Festland von Australien in der Mitte durchschneidet und ihr Ende in Neuseeland findet. 3) Aus den Philippinen und auf Neusee- land schließen sich die beiden paufischen Kabel an. von denen das erstere in San Francisco, das letztere in Vancouver endet. § 268. Neben dem Telegraphen gewinnt auch das Telephon oder der Fernsprecher, der 1860 von dem Deutschen Reis erfunden und durch den Amerikaner Bell ausgebildet wurde, immer mehr an Bedeutung. Er dient nicht mehr bloß dem Verkehr innerhalb der Städte und zwischen benachbarten Orten, sondern verbindet auch bereits ent- serntere Städte miteinander. Die längste Fernsprechlinie ist New Jork- Chicago (1500 km), in Europa Berlin—paris (1200 km).

6. Deutsche Schulgeographie - S. 149

1908 - Gotha : Perthes
149 Das auhertropische Kiidafrika. § 191. Innerhalb der Mulde des außertropischen Südafrika breitet sich, halb Wüste, halb Steppe, die regenarme Kalahari (kalahäri) aus, im N. bis zum abflußlosen Ngamifee (ngami). An Regenarmut leidet aber auch das westliche Randgebirge bis an die Küste, während der Ostrand feucht und fruchtbar ist. (Vgl. D. Sch.-A. 50.) Der größte, aber nicht schiffbare Fluß ist der Oranje!), der in den Atlantischen Ozean mündet. Den Osten bewohnen noch Bantuneger (Kaffern^)), die Mitte und den Westen nehmen das Hirtenvolk der Hottentotten und das Jäger- Volk der Buschmänner ein, welche die Trockenheit des Landes zur Dürftigkeit verurteilt und auf einer sehr niedrigen Kulturstufe festhält. (Vgl. D. Sch.-A. 44.) Die fruchtbaren Gebiete sind ganz in den Händen der Weißen; das außertropische Südafrika ist die einzige Gegend Afrikas, wo ein gemäßigtes, gesundes Klima die Ansiedelung von Euro- päern in größerem Maßstabe gestattet hat. Zuerst kamen holländische Buren (Bauern) nach dem Kap lande (südlich vom Oranje, benannt nach dem Kap der guten Hoffnung); nachdem sich die Engländer des- selben bemächtigt hatten, zog ein großer Teil der Buren nach N., um sich in beständigem Kampfe mit den Kaffern eine neue Heimat zu gründen, zuerst in Natal und dann, als auch dieses englisch geworden war, in den Burenrepubliken, die nun ebenfalls in englische Kolonien verwandelt sind. 1. Die Teile des englischen Südafrika sind: a) Das Kapland, ein fruchtbares, besonders zur Schafzucht geeig- netes Land, das jenseits des Oranje bei Kimberley (kimberle) auch kost- bare Diamantenfelder besitzt. Die Hauptstadt ist Kapstadt am Tafelberge. b) Die ehemaligen Burenrepubliken Oranjefluß-Kolonie und Transvaals, letztere mit reicher Goldgewinnung, besonders bei Jo- Hannesburg. c) Das Betschuanenland in der Kalahari. d) Rhodesia^), wahrscheinlich ebenfalls goldreich, erstreckt sich von Transvaal über den Sambesi bis zum Tanganika. Die Gegend am Njasfa hat getrennte Verwaltung. e) Natals, ein fruchtbares Bergland, in dem noch Gewächse der wannen Zone kultiviert werden. 2. Den trockenen Westrand Südafrikas bildet die Kolonie Deutsch- Südwestafrika. i) Von den Holländern zu Ehren des Prinzen von Oranien so benannt. Ä Von den Arabern kafir == Ungläubige (d. h. Nicht-Mohammedaner) genannt. *) d. h. jenseits (d. h. nördlich) des Baal, eines Quellarmes des Oranje, gelegen. Nach dem Begründer R ho des genannt. < J) .^ort, Natal, portugiesisch, = Weihnachtshafen, weil die ersten Entdecker hier das Wechnachtsfest feierten. _

7. Deutsche Schulgeographie - S. 191

1908 - Gotha : Perthes
191 nördlich vom 49.° B. in Inseln auflöst, und trägt mehrere erloschen«, oder wenigstens gegenwärtig nicht mehr tätige Vulkane; der Mount Mckinleys (maunt mäckkinle, 6200m) gilt als der höchste Punkt Nord- amerikas. Das den Ostrand bildende Felsengebirge ist zwar etwas niedriger (obwohl es auch noch Gipfel von mehr als 4000 m besitzt, aber geschlossener und bildet die Hauptwasserscheide zwischen dem Großen und dem Atlantischen Ozean mit dem Eismeere. (Vgl. D. Sch.-A. 44.) Im O. folgt darauf die ungeheure Ebene, die sich vom Eismeere bis zum Mexikanischen Golf ausdehnt und aus der sich im O., nahezu parallel streichend mit der Küste, das Kettengebirge der Alleghanies (elegenis) erhebt (bis 2000 m hoch). Nahezu in der Mitte der Ebene berühren sich die Flußgebiete des Eismeeres, des Atlantischen Ozeans und des Mexi- konischen Golfes; der Mackenzie (mäkensi), der St. Lorenz ström und der Mississippi gehen strahlenförmig von der Ebene aus. § 231. Von der größtenteils unbewohnten Inselwelt im M eere der nordwestlichen Durchfahrt (vom Atlantischen zum Großen Ozean, entdeckt 1850) durch die Baffinb ai (bäsfin)2) und den Smith- sund (smißsund) getrennt, erstreckt sich Grönland ^), fast ein kleiner Kontinent (2 Mill. qkm), vom 60. Parallel (Breite von St. Petersburg) nach N. Das Innere dieses Skandinavien ähnlichen Hochlandes ist eine flachgewölbte Schneewüste, von der durch die Fjorde mächtige Gletscher ins Meer hinaustreten. Hier brechen sie in kolossalen Stücken ab, die als Eisberge zusammen mit dem Meereise durch Winde und Strö- mungen in wärmere Gegenden getrieben werden (daher Treibeis), um hier zu schmelzen. Grönland ist dänisch, aber nur an der Südwest- küste dauernd besiedelt. Die Urbewohner sind die den Indianern nächst- verwandten Eskimos^), die auch das arktische Gestade Amerikas be- wohnen, ein unter dem Einflüsse der polaren Kälte körperlich ver- kümmertes Volk. (Vgl. D. Sch.-A. 48.) Ihre Hauptnahrung liefert der Seehund, mit dessen Felle sie Boote und Häuser bedecken, und dessen Fett (Tran) ihnen Licht und Wärme gibt. Die Not hat sie zu sehr geschickten Seefahrern erzogen und ihren Erfindungsgeist geweckt (treffliche Waffen), das enge Zusammenleben in der monatelangen Winternacht hat sie gutmütig gemacht. Ergänzung. Von den übrigen Inseln des Polarmeeres hat nur Nowaja-Semlia (nöwaja semljä — Neuland, Fortsetzung des Ural) ein paar kleine dauernde Niederlassungen, dagegen sind Spitz- x) Benannt nach einem Präsidenten der Bereinigten Staaten. 2) Nach dem Seefahrer Bassin im 17. Jahrhundert benannt. ') Grünes Land, von den ersten Entdeckern so genannt, wahrscheinlich um Kolonisten anzulocken. 4) Eskimo, d. h. Rohfleischesser, werden sie von den Indianern genannt.

8. Deutsche Schulgeographie - S. 194

1908 - Gotha : Perthes
194 kette, die im S. Sierra Nevadas und im N. Kaskadengebirge heißt. Zwischen diesen und dem ebenso hohen Felsengebirge dehnen sich baumlose Hochebenen aus, die von den feuchten Seewinden so völlig abgesperrt sind, daß ihre Unfruchtbarkeit stellenweise in Wüsten- natur ausartet, und daß von den Flüssen des Felsengebirges nur der Columbia und der Colorado (kolorädo)2) (letzterer durch tiefe Talschluchten oder Canons [tänion]), den Großen Ozean erreichen. § 234. Als sich die englischen Kolonien im Jahre 1776 unab- hängig machten, waren die Vereinigten Staaten auf den Osten beschränkt. In einem Jahrhundert haben sie sich bis zum Großen Ozean ausgedehnt und ihre Bewohnerzahl durch regelmäßige Zuwanderung aus Europa verzwanzigsacht. Die englischen Einwanderer, deren Nachkommen sich Danke es (jänkis) nennen, herrschen entschieden vor, daher auch die englische Sprache und das protestantische Christentum. (Vgl. D. Sch.-A. 48 u. 49.) Die 45 Staaten, die meist durch Meridiane und Parallel- kreise abgegrenzt sind, bilden einen Bundesstaat mit einem gewählten Oberhaupte (Präsidenten) und einer gemeinsamen gesetzgebenden Versamm- lung (Kongreß). In ihren inneren Angelegenheiten sind die Staaten unabhängig, die wenig bevölkerten Territorien werden dagegen von der Bundesregierung verwaltet. Seit 1898 besitzen die Vereinigten Staaten auch Kolonien (Porto Rico, Ost-Samoa, Guam und Philippinen). Die Union ist nicht nur die erste Macht der Neuen Welt, sondern eine der stärksten Großmächte überhaupt. Große schiffbare Ströme, zahlreiche Kanäle, ein Eisenbahnnetz, das das europäische an Länge übertrifft, und eine Handelsflotte, die nur der englischen nachsteht, ver- Mitteln den inneren und äußeren Verkehr. Mit Europa steht die Union in lebhaften Handelsverbindungen; sie liefert uns besonders Baum- wolle, Getreide, Fleisch, Edelmetalle, Petroleum und Tabak. Die Gaben der Natur sind aber nicht gleichmäßig verteilt, und es lassen sich in dieser Beziehung drei Hauptgruppen unterscheiden: qkm Einwohner auf 1 qkm Nordstaaten...... 2 600000 57 Mill. 22 Südstaaten ..... 2100000 22 „ 10 Westländer...... 3100000 5 „_1_ vereinigte Staaten 7 800000») 84 Mill. 9 Die Nord- und Südstaaten reichen vom Atlantischen Ozean bis zum Felsengebirge und werden ungefähr durch den 37. Parallel (Breite von Sizilien) geschieden. --- Schneegebirge. 2) ---- Roter Fluß. 3) Ohne Alaska und Hawaii.

9. Deutsche Schulgeographie - S. 196

1908 - Gotha : Perthes
196 St.louis (ßänt lüis) an der Mündung des Missouri. Nach N. wie nach W. liegen die jungbesiedelten Ackerbaustaaten, aber auch hier haben sich schon große Städte entwickelt: die Doppelstadt Minneapolis- St. Paul (mimpolis) am Mississippi und Kansas (kansas) und Omaha am Missouri mitten in den Prairien. Die Südstaaten, in den Breiten von Algerien und Syrien gs- legen, eignen sich bereits zum Anbaue halbtropischer Gewächse, besonders der Baumwolle, wovon die Union mehr erzeugt als irgend ein anderes Land der Erde. Die hier herrschende Plantagenwirtschast wurde früher mit Negersklaven betrieben; die Aushebung der Sklaverei führte zum Abfalle und zur Unterwerfung der Südstaaten (1865). Noch jetzt besteht ein Drittel der Bevölkerung aus Negern und Mulatten. (Vgl. D. Sch.-A. 48.) Die große Ausdehnung der Plantagen hat ebenso die Verdichtung der Bevölkerung wie das Entstehen großer Städte ver- hindert. Die einzige Großstadt ist Neworleans (nju-orlins)*) am Mündungsdelta des Mississippi. Die Westländer (westliches Hochland) haben durch ihren Reichtum an Edelmetallen die Weißen angezogen, zuerst das Goldland Ka- lifornien (zwischen der Sierra Nevada und dem Küstengebirge), der wichtigste Staat des Westens, aber jetzt sast mehr durch seinen Weizenbau als durch sein Gold. San Francisco2), an einem herrlichen Hafen, ist die wichtigste amerikanische Stadt am Großen Ozean, in der sich die Seewege von Ostasien und Australien vereinigen, um sich an die älteste Pacificbahn (nach New Jork) anzuschließen. Daher ist sie auch die Ein- gangspsorte für die chinesische Einwanderung nach dem Westen. Silber lieferte früher besonders Nevada, ist aber jetzt überflügelt von den Län- dern am Felsengebirge Colorado (kolorado) mit der Stadt Denver und Montana. Südlich von Montana liegt der „Nationalpark" am oberen Aellowstone ^) (jelloston, Nebenfluß des Missouri), eins der großartigsten Geisergebiete der Erde (vgl. Island, S. 104). Die inneren Hochländer sind nur bei künstlicher Bewässerung fruchtbar und nur längs der Bahnlinien spärlich bevölkert, so um den Großen Salzsee in Utah (jüta), wo die Sekte der Mormonen (der „Heiligen des jüngsten Tages") ein Gemeinwesen gegründet hat. § 236. Mexiko (mechiko) ist das nördlichste tropische, romam- sierte und katholische Land Amerikas. Der größte Teil von Mexiko ist i) Der Name (Neu-Orleans) erinnert noch an die ehemaligen Besitzungen Frankreichs im Mississippitale. . Kalifornien war einst mexikanisch, daher vorwiegend spanische Namen. Gelber Stein.

10. Deutsche Schulgeographie - S. 203

1908 - Gotha : Perthes
203 bildet die Amazonasebene, ein ungeheurer Urwald mit heiß-feuchtem Klima Aquatoriallage), der trotz der herrlichen Wasserstraßen fast ganz unbenutzt bleibt und dem Handel nur Kautschuk liefert. Die andere Hälfte ist Bergland, im Innern meist steppenartig trocken. Die Küsten- zone ist gut bebaut, und darauf gründet sich die Bedeutung Brasiliens als des ersten Kasseelandes der Erde. Hier liegen auch die be- deutendsten Städte: Pernambuco (pernambüko) am östlichen Vor- sprunge, ist der Endpunkt der meisten europäischen Schiffslinien; dann folgt Bahia (ba-ia)i), endlich Rio de Janeiro (schanero)2), die Hauptstadt und erster Kaffeehafen. Der angrenzende Staat Säo Paulo mit der Hauptstadt gleichen Namens ist das wichtigste Kaffeegebiet Brasiliens. Die südlichen Staaten liegen schon in der gemäßigten Zone und sind daher ein Ziel italienischer und deutscher Auswanderer. Außerhalb der Tropen liegen die Republiken Paraguay, wo der Paraguaytee wächst, der im gemäßigten Südamerika den Tee und Kaffee ersetzt, Uruguay und Argentiniens, der zweitgrößte Staat Südamerikas, der sich über die Graslandschaften (Pampas) des Parana bis an die Anden und über das noch unkultivierte Patagonien4) ausdehnt. Uruguay und die Pampas von Argentinien. treiben aus- gedehnte Viehwirtschaft und versorgen uns besonders mit Wollet, Häuten, Fleisch und Fleischextrakt^). Die Hauptstädte Montevideo lmontewideo, Uruguay) und Buenos-Aires (buenos a-ires, Argen- tinien) liegen an der breiten Trichtermündung La Plata. Die Verbin- dungsbahn zwischen Buenos-Aires und Santiago-Valparaiso, die erste südamerikanische Pacificbahn, ist bereits bis in das Herz der Andes vor- gedrungen. Die benachbarten Falklandinseln (fökländ)^) sind englisch. Städtetafel. Kanada. Montreal ... 270 Tausend Einw. Toronto . . . 210 „ „ vereinigte Staaten. New York (Groß- New York) . . 4100 Tausend Einw. Chicago . . . 2 000 Tausend Einw. Philadelphia . . 1400 „ „ St. Louis ... 650 Boston .... 600 Baltimore. . . 550 „ „ Pittsburgh - Alle- ghany ... 520 ,, ,, i) = Bai. 5 = heil. Januarius sam Januariustage entdeckt). J = Silberland, d. h. Land am Silberflusse (La Plata). ) pata spamsch, = groger Fuß, also Land der Leute mit großen Füßen, buchte, daß sich die Länder der südlichen gemäßigten Zone durch Australien^^oller^eugung auszeichnen: die Staaten am La Plata, Kapland und ®) Eingedickter Rindfleischsaft (Liebigs Fleischextrakt). 7) Nach dem englischen Lord Falkland benannt.
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